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Her mit dem Wahrheitsministerium!

Medwedew auf der Münchener Sicherheitskonferenz:

„Fast täglich werden wir als die fürchterlichste Bedrohung für die NATO oder Europa insgesamt, Amerika oder spezifische andere Länder bezeichnet“, sagte Medwedew. „Und das, obwohl die tatsächlichen Gefahren, die es in unserer kleinen Welt gibt – und ich hoffe, Sie alle verstehen das – komplett andere sind.“

„Es ist uns wichtig, einen einheitlichen syrischen Staat zu retten. Wir wollen das Land davor bewahren, in konfessionell begründete Fragmente zu zerfallen. Die Welt kann sich kein weiteres Libyen, Jemen oder Afghanistan mehr leisten. Die Folgen eines solchen Szenarios wären fürchterlich für den gesamten Nahen Osten. Es ist offensichtlich, dass nur eine ernsthafte Kooperation zwischen Russland und den USA die Situation in Syrien beruhigen kann. Ich möchte deutlich machen, dass eine reguläre Zusammenarbeit zwischen Russland und den USA entscheidend sein wird. Und mit regulär meine ich täglich.“

„Bis jetzt hat niemand irgendeinen Beweis dafür erbracht, dass unsere Luftschläge Zivilisten ins Visier nähmen.“

Saudi-Arabien hingegen lädt zur „größten Militärübung in der Region“ ein:

Die Anzeichen für ein Eingreifen Saudi-Arabiens und seiner Verbündeten in den syrischen Bürgerkrieg mehren sich. So werden in Kürze Soldaten aus 20 Ländern in der Golfmonarchie eintreffen, um Militärübungen abzuhalten, die 18 Tage andauern sollen. Dies teilte die offizielle Nachrichtenagentur SPA mit. Gleichzeitig hat Riad via US-Medien dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad offen mit einem „gewaltsamen Sturz“ gedroht… Zu dem Manöver eingeladen sind arabische und afrikanische Länder. Die USA oder andere westliche Länder werden nicht dran teilnehmen.
Parallel dazu hat Saudi-Arabien Militärjets und Personal auf die türkische Luftwaffenbasis İncirlik verlegt.
„Bashar al-Assad wird zurücktreten – es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln. Er wird entweder auf dem Wege eines politischen Prozesses gehen oder gewaltsam abgesetzt werden.“
Kritikern gilt Saudi-Arabien selbst als Teil des Problems und einer der Hauptfaktoren für das Einströmen von Rebellen nach Syrien, die anfangs Gruppen wie die FSA, die „Islamische Front“ oder die Jabhat al-Nusra verstärkt hatten, am Ende aber zum IS überliefen.
Und es erklärte sich schon Anfang Februar bereit zur direkten Militärinvasion in Syrien.
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England hingegen will in Jordanien Krieg gegen Russland üben:

Es werde zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt eine Invasion in den Irak simuliert, vielmehr solle die Übung ‚Shamal Sturm‘ eine Routine zur Abwehr einer potenziellen russischen Invasion in der Ukraine oder in einem anderen osteuropäischen Land angesehen werden.
„Dies ist keine Anti-IS-Übung. Wenn überhaupt, ist das vielmehr eine Vorbereitung für uns, uns den USA in der Ukraine anzuschließen, als in Syrien“.

Ein Wahrheitsministerium kann und musss es richten!

Nach den Wünschen Wolfang Ischingers, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, die am kommenden Wochenende in der bayerischen Landeshauptstadt stattfindet, sollte eine „neutrale Instanz“ geschaffen werden, die „Propaganda im Netz“ entgegenwirkt. Dies sei die passende Antwort des Westens auf „Desinformation im Netz“.

Ein sogenannter „Fakten-Ombudsmann“ soll bei besonders heiß geführten Debatten, wie etwa den Konflikten um Syrien und die Ukraine, in weiser Erhabenheit verkünden, was wahr ist. Eine geniale Idee, die schon George Orwell hatte…

Na dann kann uns ja nichts mehr passieren.

Und der UN-Generalsekträrs Ban Ki-moon muss nie mehr einen Bericht kritisieren und Richtigstellung einfordern wie unlängst im Fall der „Financial Times“, die auf der Grundlage eines Interviews mit Ban Ki-moon schrieb, die russischen Luftangriffe in Syrien hätten die Friedensgespräche von Genf scheitern lassen -während Ban mit keinem Wort Russland namentlich benannt hatte.

Allerdings bleibt es immer und überall dabei: DIE RUSSEN SIND SCHULD!

Die Janusköpfe. Diesmal: Avaaz

Avaaz, die ach so politisch neutralen, nur dem Humanen verpflichteten Organisation, verhält sich zu Syrien befremdlich parteiisch und ganz im Sinne der USA & Co.  So verschickte Avaaz am 13. Januar  eine Information mit Unterschriftenaufruf, in dem es heißt:

Liebe Freundinnen und Freunde,
in der belagerten Stadt Madaya essen hungernde Kinder in ihrer Not Katzen, Insekten und Blätter. Assads Regime setzt über 40.000 Menschen buchstäblich dem Hungertod aus. Das Leid der Eltern, die ihre Kinder verhungern sehen, ist unvorstellbar — doch wir können ihnen helfen.
Im September wurde eine Waffenruhe vereinbart, um die Belagerung Madayas und anderer Städte aufzuheben. Doch nach wie vor sitzen Zivilisten dort ohne Nahrung und Medikamente fest…

Heute erreicht mir eine andere Avaaz-Mail. Diesmal geht es um die Bombardierungen im Jemen:

Liebe Freundinnen und Freunde,

sie bombardieren Schulen, Krankenhäuser und sogar Hochzeiten. Was Saudi-Arabien im Jemen anstellt ist abscheulich – und das Ganze tun sie mit Waffen aus Europa, den USA und Kanada. Doch in 48 Stunden könnten wir das Unvorstellbare wahr werden lassen: eine wegweisende Entscheidung gewinnen, die die Waffenlieferungen an die Saudis eindämmen könnte.

In nur zwei Tagen stimmt das Europäische Parlament über einen Vorschlag für ein EU-weites Waffenembargo ab. Doch wegen der hartnäckigen Lobbyarbeit seitens der der Saudis zaudern jetzt einige Politiker.

Mehr denn je müssen diese Entscheidungsträger jetzt erkennen, dass Menschen aus allen Teilen der Welt von ihnen erwarten, stark zu bleiben und Saudi-Arabien und seinen Gräueltaten ein „NEIN“ entgegen zu schmettern. Unterzeichnen Sie die Eil-Petition für ein Waffenembargo. Unterstützen wir die mutigen Politiker der EU mit überwältigendem öffentlichen Zuspruch:
https://secure.avaaz.org/de/saudi_arms_deal_de/?tGDQcbb

So können wir dabei helfen, Kriege zu beenden – indem wir die Lieferung von Nachschub für die Kriegsführung einstellen. Aufgrund der engen Beziehung zwischen westlichen Regierungen und dem Saudi-Regime wäre ein Embargo noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen. Doch diese völlige Missachtung der Menschenrechte können sie nicht ignorieren. Europa könnte jetzt für ein Waffenembargo stimmen – die Politiker müssen nur wissen, dass die Öffentlichkeit genau zuschaut und nicht gleichgültig ist.

Eine saudische Bombe hat über 200 Familienmitglieder auf einer Hochzeitsfeier getötet. Und laut einem Bericht der UNO wurden fliehende Zivilisten aus Helikoptern beschossen – ein Bild, das man nicht so schnell wieder vergessen kann. … Das Besondere an unserer Gemeinschaft ist, dass wir uns miteinander verbunden fühlen und in einer riesigen Anzahl zusammenkommen, um Probleme anzugehen, die sonst verschwiegen werden. Lassen Sie uns jetzt also gemeinsam das tun, was wir am besten können. Helfen wir dabei, Millionen von Jemeniten zu retten, deren Leben auf dem Spiel steht.

Voller Hoffnung,
Danny, Rewan, Alice, Mohammad, Alex, Antonia, Emma und das gesamte Avaaz-Team

Wir sollten diesen Aufruf unterstützen, ungeachtet der falschen Haltung von Avaaz gegenüber Syrien. Ich selbst habe unterschrieben und darüber hinaus auch die Möglichkeit genutzt, eine Nachricht an die deutschen EU-Abgeordneten zu senden.