Getagged: Jemen

Die Janusköpfe. Diesmal: Avaaz

Avaaz, die ach so politisch neutralen, nur dem Humanen verpflichteten Organisation, verhält sich zu Syrien befremdlich parteiisch und ganz im Sinne der USA & Co.  So verschickte Avaaz am 13. Januar  eine Information mit Unterschriftenaufruf, in dem es heißt:

Liebe Freundinnen und Freunde,
in der belagerten Stadt Madaya essen hungernde Kinder in ihrer Not Katzen, Insekten und Blätter. Assads Regime setzt über 40.000 Menschen buchstäblich dem Hungertod aus. Das Leid der Eltern, die ihre Kinder verhungern sehen, ist unvorstellbar — doch wir können ihnen helfen.
Im September wurde eine Waffenruhe vereinbart, um die Belagerung Madayas und anderer Städte aufzuheben. Doch nach wie vor sitzen Zivilisten dort ohne Nahrung und Medikamente fest…

Heute erreicht mir eine andere Avaaz-Mail. Diesmal geht es um die Bombardierungen im Jemen:

Liebe Freundinnen und Freunde,

sie bombardieren Schulen, Krankenhäuser und sogar Hochzeiten. Was Saudi-Arabien im Jemen anstellt ist abscheulich – und das Ganze tun sie mit Waffen aus Europa, den USA und Kanada. Doch in 48 Stunden könnten wir das Unvorstellbare wahr werden lassen: eine wegweisende Entscheidung gewinnen, die die Waffenlieferungen an die Saudis eindämmen könnte.

In nur zwei Tagen stimmt das Europäische Parlament über einen Vorschlag für ein EU-weites Waffenembargo ab. Doch wegen der hartnäckigen Lobbyarbeit seitens der der Saudis zaudern jetzt einige Politiker.

Mehr denn je müssen diese Entscheidungsträger jetzt erkennen, dass Menschen aus allen Teilen der Welt von ihnen erwarten, stark zu bleiben und Saudi-Arabien und seinen Gräueltaten ein „NEIN“ entgegen zu schmettern. Unterzeichnen Sie die Eil-Petition für ein Waffenembargo. Unterstützen wir die mutigen Politiker der EU mit überwältigendem öffentlichen Zuspruch:
https://secure.avaaz.org/de/saudi_arms_deal_de/?tGDQcbb

So können wir dabei helfen, Kriege zu beenden – indem wir die Lieferung von Nachschub für die Kriegsführung einstellen. Aufgrund der engen Beziehung zwischen westlichen Regierungen und dem Saudi-Regime wäre ein Embargo noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen. Doch diese völlige Missachtung der Menschenrechte können sie nicht ignorieren. Europa könnte jetzt für ein Waffenembargo stimmen – die Politiker müssen nur wissen, dass die Öffentlichkeit genau zuschaut und nicht gleichgültig ist.

Eine saudische Bombe hat über 200 Familienmitglieder auf einer Hochzeitsfeier getötet. Und laut einem Bericht der UNO wurden fliehende Zivilisten aus Helikoptern beschossen – ein Bild, das man nicht so schnell wieder vergessen kann. … Das Besondere an unserer Gemeinschaft ist, dass wir uns miteinander verbunden fühlen und in einer riesigen Anzahl zusammenkommen, um Probleme anzugehen, die sonst verschwiegen werden. Lassen Sie uns jetzt also gemeinsam das tun, was wir am besten können. Helfen wir dabei, Millionen von Jemeniten zu retten, deren Leben auf dem Spiel steht.

Voller Hoffnung,
Danny, Rewan, Alice, Mohammad, Alex, Antonia, Emma und das gesamte Avaaz-Team

Wir sollten diesen Aufruf unterstützen, ungeachtet der falschen Haltung von Avaaz gegenüber Syrien. Ich selbst habe unterschrieben und darüber hinaus auch die Möglichkeit genutzt, eine Nachricht an die deutschen EU-Abgeordneten zu senden.

Gleiche Brüder, gleiche Kappen

Ein Freund machte mich auf diese Meldung aufmerksam;

Rund 500 Terroristen des Islamischen Staates (IS) sind mit vier aus der Türkei in Syrien eingetroffenen Maschinen nach Jemen ausgeflogen worden, wie Brigadegeneral Ali Mayhub von den syrischen Streitkräften am Dienstag in Latakia mitteilte.

„Nachrichtendienstlichen Angaben zufolge landeten die Flugzeuge in Aden. Zwei davon gehörten den Turkish Airlines, ein Flugzeug war aus Katar und noch ein aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Sie brachten etwa 500 IS-Terroristen aus Syrien, die sich vor russischen Luftangriffen retten wollten“, sagte Mayhub.

„Die Extremisten wurden von Offizieren der saudischen Koalition in Empfang genommen… Die IS-Leute sollen an einer Bodenoperation der Koalition teilnehmen, die in den jüngsten Kämpfen gegen die Huthi-Milizen erhebliche Verluste hinnehmen musste.“ Dabei sagte der General unter Berufung auf die Aufklärung, dass in nächster Zeit weitere IS-Terroristen aus Syrien ausgeflogen werden sollten.

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